Mittwoch, 29. Juli 2020

Luna 1776 - ein Rollenspielszenario in Fragmenten




Statt eines Gesamtbildes: Fragmente einer Welt, darin verständliche und weniger verständliche Querverweise zu verständlichen und weniger verständlichen Dingen.






Entstanden aus der Frage: Was machen die Menschen in unserer alternativen Rollenspielwelt "Atlantis 1901" in ihrer Freizeit? Spielen die auch in einer alternativen Vergangenheit?

Sonntag, 14. Juni 2020

RPG-Blog-o-Quest #57

Eine neue Umfrage in der Welt der Rollenspiele?
Ja, eine neue Umfrage in der Welt der Rollenspiele!
Wo?

Na, H I E R !

Montag, 8. Juni 2020

Brotadel

Etymologie oder: Ladies 'n gents, wer hat's gewusst?

Das englische Wort Lady stammt aus einer Zeit, in der einfache - heute alltägliche und für ein paar Cent aus dem Backautomaten gespuckte - Speisen noch etwas Besonderes waren: wir reden vom Brot!
Das Altenglische, das die Angelsachsen im frühen Mittelalter nach Großbritannien brachten, ehrte die Bestimmerin des Hofes als hleafdige. Das Nomen setzt sich aus dem altenglischen hlaf für 'Brot' und dem germanischstämmigen digan für 'kneten' zusammen und bedeutet übersetzt schlicht: die Teigkneterin. Aus ihrer Backstube heraus entwickelte sie sich im Lauf der Jahrhunderte zur Lady, der Dame des Hofes.

Und was ist mit dem Lord?
Gleiches Spiel: der angelsächsische 'hlafweard' war der 'weard', also der Hüter, des Brotes. Neben der Teigkneterin gab es also auch noch den Brotwart, der die ganze Sache bewachte und damit bestimmte, wer im Hause was zu futtern bekam und wer nicht.

Warum schreibe ich das?

Weil's lecker ist und ich unser Brot jetzt auch immer selber backe. Und ich seitdem ja gewissermaßen zum Adel zähle.


Für den Ritterschlag nehme man:
3 Tassen Mehl (ich finde Dinkelvollkorn am besten)
evtl. eine Handvoll gemahlener Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne oder gehackte Walnüsse
1 TL Trockenhefe
1,5 TL Salz
1,5 Tassen heißes Wasser

Alles mit dem Holzlöffel verrühren, bis der Teig fest ist. Dann drei Stunden zugedeckt gehen lassen, anschließend auf bemehltem Backpapier noch ein paarmal falten, bis alle Seiten Mehl abbekommen haben. Backofen auf 210° C, Teig auf Backpapier in einen Edelstahltopf geben und im Topf anschneiden, noch eine Prise Mehl darüber, Deckel drauf und ab in den Ofen. Nach 45 Minuten rausholen, angebackenes Brot von Backpapier holen und wieder in den Topf, dann nochmal 40-45 Minuten ohne Deckel fertigbacken.

Meinen herzlichen Dank für diese ausgezeichnet royale Idee an E. W. (Youtube)!

Mittwoch, 3. Juni 2020

Liebeserklärung: Der Hobbit


Als The Hobbit: there and back again 1937 erschienen, in aller Welt erfolgreich und noch immer mein allerallerALLERliebstes Buch: der Hobbit weckt bei mir jedes mal, wenn ich auch nur den Buchrücken im Regal sehe, einen wahnsinnigen Appetit.
Es ist nicht der gleiche, den ich beim Herrn der Ringe spüre, und es ist ganz anders als bei beispielsweise Song of Ice and Fire. Obwohl beides - meines Erachtens großartige - Werke der Fantasy sind, die vor eigener Magie nur so triefen, ist für mich allein der Hobbit wahrhaft magisch.

Warum das so ist? Ich denke, die Natur des Buches erklärt das: Tolkien schrieb es als eine Märchengeschichte für Kinder - noch ohne selbst zu wissen, wie er all die Inhalte mit dem bald zehntausendseitigen Hintergrundmythos verknüpfen würde, der zum Herrn der Ringe, Silmarillion und den Folgewerken werden sollte. Er schrieb die Geschichte losgelöst von Kosmologie und Historie, frei von Setzungen und Konstellationen - einfach als klassisches, aber dennoch buntes Durcheinander kauziger, absurder und fantastischer Wesen, die einander in einem märchenhaften Abenteuer begegnen. Die Welt scheint freier, wilder und offener als im Herrn der Ringe, und weniger von Epik und Schwere durchzogen; Bilbos Reise führt durch und hinein in eine wundervolle Welt, ohne sie als Ganze zu verändern - es ist bei allem, was geschieht, doch nur die Geschichte einer Zwergengruppe und eines Berges. (Und im Gegensatz zu George R. R. Martin bleibt nicht nur die Welt als solche erhalten, sondern die Geschichte findet auch noch zu ihrem wohlverdienten Ende.)


Vorlesen

Diese Geschichte des Hobbit wollte ich jetzt also auch einmal teilen, und zwar mit meinen Kindern - in der Hoffnung, dass die Magie sie ebenso entzünden würde wie mich...
Dabei stieß ich auf eine Handvoll Überraschungen, die mir beim früheren Lesen nicht aufgefallen waren:
- Meine Kinder fanden die Begegnung in den Orkhöhlen unfassbar gruselig, aber noch schauriger fanden sie Gollum;
- sie hatten Angst vor den Adlern;
- "Papa, die Waldelben mag ich nicht. Die sind böse.";
- Tolkiens Landschaftsbeschreibungen, die zumindest die jüngere Zuhörerin immer wieder abschweifen ließen.

Über die Angst vor den Orks und Gollum freute ich mich dann.
Das mit den Adlern fand ich gut, ich bemerkte: ich hatte das Buch selbst schon zu oft gelesen, um die Gefahr zu erkennen, die potentiell von ihnen ausging.
Waldelben böse? Naja. Ich verstehe, woher diese Sichtweise kommt, trotzdem hatte ich mich schon beim ersten Lesen vor 22 Jahren in die Elben des Düsterwalds verliebt. Wir unternahmen einige Spaziergänge in den Wald, um dem Wesen dieser Waldbewohner nachzuspüren - mal schauen, welchen Langzeiteffekt das und die letzten Kapitel haben werden, wenn sie denn gelesen sind.
Die Landschaften... Tolkien erging sich ja auch in anderen Büchern an topographischen Schilderungen; mir gefiel das immer, aber ich weiß, dass das nicht jedermanns Geschmack ist. Was also tun?

Erebor

"Stumm und finster stand der Berg vor ihnen und schien immer höher zu werden. Ihr erstes Lager schlugen sie auf der Westseite des großen südlichen Berggrats auf, der in einer Anhöhe endete, die der Rabenberg hieß. [...] Unter den stillen grauen Felsen kamen sie bis an den südlichen Fuß des Rabenbergs. Dort kehrte sich der Fluß, nachdem er in weitem Bogen das Tal durchströmt hatte, wo einst die Stadt Thal gestanden hatte, vom Berge fort und floß schnell und mit viel Getöse zum See hin. Das Ufer war kahl und felsig, steil über das Wasser aufragend, das zwischen Felsbrocken schäumte und strudelte. [...]
Zwei solcher Grate schoben sich vom Hauptmassiv in langen, steilwandigen Kämmen zur Ebene hin abfallend nach Westen vor [usw.]"

Das erkläre ich dann also meiner Fünfjährigen? Geht so. Auch Thrors Karte half nur bedingt.

Zum Glück fand ich noch eine Holzplatte und eine Packung Gips, und auch Acrylfarben und Pinsel waren noch da. Jetzt steht der Einsame Berg hier bei uns, und die Kinder wissen, wo der Rabenberg und seine Wacht ist, wo die Klippe, über die der arme dicke Bombur gezogen wurde, und wie die Biegung des Flusses die Ruinen von Thal umarmt.

Einsamer Berg oder Seestern from Outer Space?


Ich hatte tierische Freude am Basteln (und schließlich war das auch ein guter Zweck) und muss sagen: mit den Kindern zu lesen und die ganze Geschichte - sogar im Modell! - nochmal ein erstes Mal zu lesen, war und ist die magischste Hobbit-Erfahrung seit Langem! Und wer weiß - vielleicht können sie sich ja sogar mit den Elben versöhnen, wenn diese in der Schlacht der Fünf Heere an der Seite Bards, Gandalfs und Dains gegen Orks und Warge fechten?
Ich drücke allen Elben die Daumen! (Die stellen ihr Heer übrigens auf den südwestlichen Ausläufer - den Rabenberg!)

Mittwoch, 6. Mai 2020

Runen und Stäbe




Das Helferlein war kaputt und musste repariert werden; seit es wieder da ist, wird gebrannt...

rpg-Schlüsselanhänger mit vinca-Symbolen, eine Anlehnung an einen gewissen Monolithen im Marmarameer...








...gleicher Text in Keilschrift...

...und mit den Symbolen von Atlantis.




Für Besuche in anderer Leute Wäldern: Wir waren hier und wir passen auf euch auf.

Schutzrunen für Sonnenorte...



...mit dem Wunsch nach Sicherheit und Behaglichkeit.



Markierung...
...und Gebasteltes von den Kindern.

Sonntag, 12. April 2020

Runenbaum

Heute ein neuer Runenbaum und ein kleiner Wald- eigentlich Platten mit einzelnen Stämmen, von denen zwei eine Art 'Holzgong' tragen: eine Holzscheibe mit Sonnenrand sowie Namens- und Schutzrune.
Was mich dazu gebracht hat, den Runenbaum so zu entwerfen oder warum das Bild der gekrönten Schlange die Mitte ziert, weiß ich selbst nicht. Es kam einfach dazu. Der Wald war seit Monaten auf meiner Wunschliste und bekommt noch einen Feinschliff - mal sehen, ob er als Jardín de la Muerte so wird, wie ich ihn mir vorgestellt habe...

Runenbaum im Abendlicht


Der Jardín


Dienstag, 7. April 2020

Seppi-Seemann-Kurzgeschichte N° 2

Heute präsentiert euch Seppi Seemann ein spannendes, überaus vergnügliches und verflixt cereales Kurzabenteuer mit dem Titel

S e p p i   S e e m a n n   u n d  d a s   M ü s l i b a d



Wieder dabei: Lieselotte von Ticker. Und natürlich der beste Seemann der Welt.




Morgen oder übermorgen werden die Dreharbeiten zum nächsten Abenteuer abgeschlossen, seid gespannt und bleibt uns gewogen!
Bis dahin wünscht euch alles Gute:


Der Metwiff

Montag, 6. April 2020

Seppi-Seemann-Kurzgeschichte

Manche Taten müssen nicht mit Worten besungen werden, und trotz ihrer Sprachlosigkeit gehört die folgende Geschichte zu meinen absoluten Seppi-Seemann-Lieblingsgeschichten.
Seid nicht enttäuscht, wenn sie kürzer ist als andere...

Seppi Seemann präsentiert: Seppi und die Bananenschale






Manchmal liegt die Kürze eben einfach in der Würze. Oder so.

Alles Gute euch da draußen und bleibt gesund!


Euer Metwiff

Seppi Seemann präsentiert: Seppi Seemann und die Kullerbahn

Es ist so weit: Seppi Seemann stürzt sich im wahrsten Sinne des Wortes in ein neues, aufregendes und superspannendes Abenteuer - lest selbst, was sich zuträgt in der Geschichte


Seppi Seemann und die Kullerbahn!





Mit dabei sind heute erneut die großartige Lieselotte von Ticker (alias Ticker-Lili), der Herr Prof. Dr. H. Hektor, eine Kiste voller Glaskugeln, unzählige Klopapierrollen, kilometerweise Klebeband und vieles mehr...



oder



Viel Spaß bem Lesen und Mitfiebern und alles Gute wünscht euch



Der Metwiff

Samstag, 4. April 2020

Räuberhauptfrau Filia



Bevor Seppi euch seine neuesten Ideen präsentiert, wird noch ein klitzekleines Weilchen vergehen - es ist darum nur fair, euch mit etwas Anderem zu versorgen.
Heute habe ich für euch eine kurze Geschichte der "Räuberhauptfrau Filia". Ich habe gehört, sie soll eine ganz schön starke Person sein und  findet manche Sachen einfach nicht gerecht. Doch zm Glück fallen ihr immer ein paar tolle Dinge ein, mit denen man die Welt verbessern kann...

... naja, am besten, ihr lest es selbst. Viel Spaß!

Alles Gute euch und bleibt gesund!


Der Metwiff




Freitag, 3. April 2020

Das Jägerfest im Wunderland

Heute braucht Seppi eine quarantänebedingte Atempause (aber Lili hat vorhin gesagt, er will lieber basteln, als sich fotografieren zu lassen).
Wir übergeben die Feder daher an die Tiere des Wunderwaldes, die einen ganz besonderen Tag feiern...




oder 



Ich hoffe, es gefällt euch und ihr habt Spaß im Wald!
Wie immer gilt: lesen, lachen, weitersagen!
Alles Gute euch und bleibt gesund,

Der Metwiff

RPG-Blog-O-Quest N°55

Immer wieder monatsanfangs richtet die Rollenspiel-Blogger-Community einen feinen kleinen Fragenkatalog zum öffentlich-selber-Beantworten aus, und auch heute bin ich wieder dabei:

Donnerstag, 2. April 2020

Seppi Seemann: der Herr der Rollen

Das Shooting ist gerade fertig geworden, und damit steht auch Nr II der Seppi-Seemann-meets-Ausgangsbeschränkung-Reihe:

Seppi Seemann und der Herr der Rollen!


Wenn ihr wissen wollt, wer wirklich viel Klopapier hamstert, solltet ihr euch dieses Abenteuer auf keinen Fall entgehen lassen - klickt rein und staunt!

HIER GEHT'S ZUR ONLINE-AUSGABE

UND HIER DAS PDF ZUM AUSDRUCKEN!



Und eine Handvoll Bitten:

Habt ihr Lob oder Anregungen oder Wünsche im Kopf? Lasst es raus!

Gefallen euch die Seemanngeschichten? Teilt sie und lasst die Welt wissen, dass Seppi unterwegs ist!

Und vor allem: bleibt gesund!


Viel Spaß bei der Lektüre und bis zum nächsten Mal,


euer Metwiff

Mittwoch, 1. April 2020

Seppi Seemann präsentiert...

Heute präsentieren wir also mal was Anderes:

S E P P I   S E E M A N N !





Wie auch wir, so leidet Seppi unter den Einschränkungen dieser Tage - doch zum Glück hat er Freunde, die ihm aus der Patsche helfen...




Tatsächlich habe ich für euch eine Seppi-Seemann-Geschichte zum Ausdrucken oder auch Online-Lesen geschrieben und fotografiert, die du dir und deinen Kindern hier für umme anschauen und hoffentlich genießen kannst!

Die Figur des Seemanns entstand vor drei Jahren zu Weihnachten, und normalerweise erscheinen seine Geschichten auch nur in der Winterzeit... Doch besondere Zeiten und so.
Viel Spaß beim Lesen und Vorlesen, und Gesundheit und alles Gute wünscht euch allen


Der Metwiff




HIER Ausdrucken
Wer selber druckt, kriegt alle Bilder!

HIER Online-Lesen
Wenn du online liest, sparst du Papier 😄. Aber bekommst leider nur ein paar Bilder... 😩 (Ließ sich leider nicht anders bewerkstelligen)

Dienstag, 31. März 2020

Endlich wieder Holz



Die letzten Tage und Wochen ernüchterten mich dermaßen, dass ich den heutigen Post eigentlich "Wenn es Abend wird" nennen wollte: denn immer abends drückt mich diese ganze beschissene Situation auf unserem Globus dermaßen zusammen, dass ich das Gefühle habe, ich bekomme keine Luft mehr.

Aber.

Um es kurz zu machen: Heilung hat mich schon mehrmals aus der Schlacke gezogen, und so war es auch diesmal wieder. Einmal laut "In Maidjan" und "Hamrer Hippyer", und die Welt war wieder zurechtgerückt. Die Besinnung auf das Leben war wieder da: ich bin nicht krank. Meine Familie ist größtenteils gesund und wir leiden nicht. Bei allem Furchtbaren, das sich zurzeit durch die Menschheit frisst: unsere Herzen schlagen. Also vorwärts!

Augenblicke später saß ich dann auf dem Balkon in der Sonne und gestaltete ein Runenbäumchen, wie ich es schon lange wieder einmal vorgehabt hatte.
Die Othala-Rune, aus der sich der Baum erhebt, ist umgeben vom Namen des Runenmeisters, dem Wunsch "Heilung" und einer Zeile aus dem ersten Merseburger Zauberspruch, "Insprinc haptbandun", entspringe den Fesseln, denn so lautet ja der Plan. Um das darumliegende Sonnenrad herum dann ein Loblied auf meinen Wald, auf den ich mich wahnsinnig freue:


Großwald Grünwald 
Spechtwald Speerwald
Hellwald Heilwald
Sangwald Siegwald


Der Baum trägt Symbole für Wald und Schutz sowie den Namen OTHAN. Von seiner Krone hängt ein Rad, sei es für das Leben oder die Sonne, und von seinem Ast ein Bündel aus Holz, Haar und Knochen. Es fühlte sich so an, als brauche die heutige Zeit entsprechende Motive: die Kreatur, den Tod, aber auch das Leben.






Samstag, 28. März 2020

I have a dream...

Da haben wir sie also, die Isolation:

seit gestern befinden wir uns in Quarantäne, weil dieses dämliche Virus an uns klebt. Zum Glück sind bei uns allen die heftigsten Symptome bislang ausgeblieben, aber anderen, die sich am gleichen Kontakt wie wir infiziert haben, geht es ungleich schlechter.
Es ist daher ein Jammern auf hohem Niveau, wenn ich darüber klage, wie sehr ich nach da draußen möchte, in den Wald, wo der Wind in den Zweigen rauscht und es überall erwacht und zwitschert - erst vorgestern, bevor uns die Nachricht des positiven Tests erreichte, waren wir noch draußen und die Kinder haben in unserem Lager Windspiele mit Holz und kleinen Glöckchen gebastelt. Ich vermisse die Luft und das Rascheln unserer Schritte auf dem laubbedeckten Boden, mir fehlen der Duft von Kiefernnadeln und das dunkle Knarzen wankender Buchen. Und Moos. Und Felsen.




Ich fürchte, dass mich die Quarantäne jetzt schon wahnsinnig macht, obwohl ich nicht zu den Ungeduldigsten zähle. Und obwohl es mir natürlich luxuriös gut geht, wenn ich Bilder aus Italien, Spanien, aus den Banlieus, aus Indien oder Rio sehe.
Ganz klar: wir werden das schaffen.
Wir werden kreativ sein müssen und nachsichtig, aber wir werden uns trotzdem langweilen und es wird Streit geben. Wir werden uns Aufgaben geben und uns mit vermeintlich Wichtigem beschäftigen, aber der Lagerkoller wird uns trotzdem würgen und wir werden einander auf den Keks gehen. Alles immer noch besser, als euch da draußen anzustecken. Und was soll's, es sind ja nur zwei Wochen.

Eines Tages aber, wenn überall auf der Welt dieser ganze verdammte Scheiß vorbei ist, will ich raus und mit euch feiern. Wir werden wieder froh sein, über die Freiheit, über das Leben, über die Liebe, über jede noch so kleine Kleinigkeit, die uns vor einem Monat noch normal erschien und die jetzt gerade undenkbar geworden ist. Wir werden miteinander lachen und miteinander weinen und an die denken, die nicht mehr da sind. Und ich wünsche mir, dass wir uns dann, es ist Sommer, im Sonnenuntergang um ein riesiges Feuer versammeln und unsere Atemmasken und Schutzkittel hineinwerfen und die ganze Geschichte den Flammen und der Erinnerung anvertrauen.
Das ist mein Traum.

Freitag, 20. März 2020

Falls irgendjemand das hier liest...

... ich habe eine Nachricht an euch da draußen, die mir wichtig ist.

Gerade hat der bayerische Ministerpräsident Ausgangsbeschränkungen verhängt. Danach war ich einkaufen, und dabei ist mir aufgefallen, wie sehr sich alles der Krise anpasst: Sicherheitsleute am Eingang des Supermarkts, der Takko in unserer Edekafiliale hat den Rollladen unten, bei Aldi muss ich warten, bis die Securitydame mich zum Betreten des Kassenbereichs auffordert. Immer wieder Menschen mit Einmalhandschuhen, Menschen mit Mundschutz - sinnvoll und logisch, aber eben neu.

Was mir dabei wirklich wehtut:
Ihr geht mir aus dem Weg. Ich gehe euch aus dem Weg. Es wirkt auf mich, als hätten wir plötzlich Skepsis voreinander, Angst vor unseren Mitmenschen, als läge irgendetwas - ein Streit? ein Vorwurf? - zwischen uns. Ich blicke in ernste Gesichter, gehetzte Gesichter, verunsicherte und steinerne Gesichter, aber ich sehe niemanden lachen.

Mir geht es ja auch so. Mir ist nicht nach Gelächter, und mir ist nicht nach Umarmen und auf-die-Pelle-Rücken. Wir müssen einander schützen, ganz klar, und insbesondere auf unsere Älteren und Schwächeren aufpassen.
Aber ich vermisse euer Lachen und eure Unbekümmertheit...

Und deswegen habe ich zurückgelächelt, egal wie finster die Mienen waren. Ich hab ja gegen keinen von euch was. Und ich glaube, ihr habt auch nichts gegen mich. Wir machen das ja alle zum ersten Mal durch und keiner hat uns vorher erklärt, wie man da am besten zeigt, dass man keinen Groll gegen seine Umwelt hegt.
Ich hätte gerne laut gerufen, da drüben auf dem Parkplatz, "Ihr seid alle meine Freunde!", aber ich habe es mich nicht getraut, weil ihr dann gedacht hättet, ich hätte ein Problem zwischen den Ohren, aber ich hätte es besser tun sollen.
Daher schreibe ich es euch jetzt, allen, die das hier vielleicht lesen:

Du bist mein Freund und ich mag dich, egal wer du bist.

Playstation

Streamingdienste sind nett, Playstation bestimmt auch mal geil, aber den Lagerkoller wird man davon nicht los.
Außerdem lehren wir unsere Kinder damit eine Handvoll Dinge, die eigentlich gar nicht so cool sind:

1. Es ist völlig okay, wenn du deine Lebenszeit vor dem Bildschirm absitzt.

2. Es ist völlig okay, wenn du deinen Körper und deine Konzentration so lange mit Bullshit beschäftigst, bis du noch mehr von dem Mist brauchst.

3. Ich habe keine Lust, mich um etwas Sinnvolleres zu kümmern.

4. Ich habe auch keine Lust, mich mit dir zu beschäftigen.

Das mag zugespitzt erscheinen und ist auch bestimmt nicht ganz fair, aber für Etliche da draußen, die wie ich Wohlstandsgesellschaftsmenschen auf hohem Ross und mit dem Luxus plötzlich frei gewordener Zeit sein dürfen, gilt es trotzdem.

Macht eure Smart-TVs aus. Packt das Tablet weg. Geht mit euren Kindern raus, solange ihr noch dürft. Im Wald gibt es tausende Kilometer Freiheit. Garantiert ohne Ansteckungsgefahr. Aber bitte Zeckenspray nicht vergessen.

Biberspuren im Lohrbachtal.

Biberbauten.


LEGO mal anders.

Unser Lager am zweiten Tag.

Mittagessen in der Natur am "Lagerfeuerplatz".



Naturmobile, Teil I.

Teil II...

... und Teil III.

Das "Lagerfeuer".

Lager am 3. Tag.



Die Kinder bauten mit ihrem Hammer und ein paar Ästchen ein Haus für ihre Figuren.

Und aus den Resten der Wolle wurde ein Bett für Frau Einhorn.

Sonntag, 8. März 2020

FCK ISM

Ideologien haben den widerlichen Beigeschmack, dass sie andere Ideologien für falsch erklären. Ich frage mich, ob die Menschheit glücklicher war, ehe sie Gedankenkonstrukte zur Allwahrheit erklärte*.

Wie dem auch sei: FCK ISM!





* Obwohl hinter Begriffen wie 'Brutalism' oder 'Hooliganism' keine Weltsichten stehen, sind sie eben dennoch Ismen und stehen hier am Pranger, beide aus ganz verschiedenen Gründen, beide völlig zurecht ;)

Stacheldraht, Holz und Farbe

Ich weiß nicht, woher es kommt - aber ich habe angefangen mit Farben zu experimentieren, und jetzt kann ich gar nicht mehr aufhören. Dabei würde ich niemals mit Farbe malen oder zeichnen - und bin ja hierzulande als Farbenschwächling bekannt, kann ich doch angeblich rot und grün nicht auseinanderhalten...

Hat keinen Titel. Aber Granitsprühfarbe.


Stacheldraht und Farbe... Ich wollte etwas daraus machen, das sich selbst widerspricht. Einen alten Teddybären und den Großteil der Farbe später war das hier entstanden:

Schmusebär zum Aufhängen.

 Und weil noch was in der Dose war, habe ich ein Uralt-Mitbringsel aus Rom aufpoliert.

Pink is the new marble.

Für das nächste Objekt habe ich erst Linien und Schrift eingebrannt, dann alles schwarz übersprüht und schließlich mit weißer Farbe trockengebürstet. Man muss schon ziemlich nah ran, um zu realisieren, dass es sich nicht nur um einen dunklen Fleck, sondern um eine Falschmeldung handelt.
Fake News.



Und dann noch zwei nicht ganz fertige Sachen, "FCK ISM" und "Disobey", wobei mir die endgültige Ausgestaltung des letzten noch nicht ganz klar ist.