RPG-Blog-o-Quest #57: Besondere Abenteuerformen

Neuer Blog-o-Quest, neue Teilnahme. Die Fragen in kursiv stellte Greifenklaue, die Antworten gebe ich nach bestem Wissen und Gewissen.


1.) Warst Du schon in einem Trichter? Hattest Du Spaß und was hältst Du von dem Konzept?

Nein, ich war noch nicht in einem Trichter und habe auch noch keinen angeboten. Ich stelle mir das ganz lustig vor, würde das Konzept aber im Moment nicht unterbringen können, selbst wenn ich wollte. Ich stelle es mir als schwierig vor, die Identifikation mit der Figur hinzubekommen, wenn Bauer Y übrigbleibt, aber die Spielerin/der Spieler eigentlich Lust gehabt hätte, Waldläufer X oder mal Zauberin Z zu spielen. Natürlich wäre ab Stufe 1 noch ein gerüttelt Maß Charakterentwicklung möglich, aber für solche Experimente spielen wir einfach zu selten und unregelmäßig.
Was ich mir hingegen in einem parallel zu unserer Atlantis-1901-Kampagne stattfindenen One-Shot vorstellen könnte, wären Szenen ohne die SCs, in denen der Fokus auf fernen Events liegt und die SCs in einem Trichter erleben können, wie und wo es außerhalb ihres Horizontes heiß hergeht.
Memo an mich selbst: merken!


2.) 1:1-Abenteuer? Schon erlebt? War es eine andere Erfahrung?

Ja und ja. Meine ersten 1:1-Abenteuer begann ich mit 11 Jahren in Aventurien zu meistern, mein Bruder war damals Nutznießer wie auch Mittel zum Zweck für mich, seinen älteren Nerd-Bruder. Romualdo hieß der Krieger (wir hatten damals wohl viel Prinzessin Fantaghirò geschaut), und er bereiste den ganzen Kontinent, wurde schließlich von Rondra auserwählt, eine geheime Stadt im Ehernen Schwert zu gründen und irgendwann gegen das vom Dunklen Lord Dexter Nemrod (ja, so war das damals!) gekaperte Aventurien zu kämpfen und es zu befreien...
Danach hatten wir zu zweit noch etliche weitere 'Spielrunden', mit einem Gold schürfenden Zwerg und anderen Helden. Alles das zeichnete primär aus, dass wir natürlich noch Kinder waren; vor allem aber waren die Erlebnisse ungeheuer intensiv. Wenn nur ein SC sich durch sein Leben abenteuert und SC wie SL Fans der Geschichte sind, führt das zu einem tieferen Aufenthalt in der Welt - schon allein deshalb, weil kein SC jemals Pause macht.
Das Gleiche empfinde ich auch für die anderen 1:1-Situationen, die ich bisher gemeistert habe: ob das My little Pony mit meiner Tochter war, ein irrer Werwolf in NYC mit S., die Geschichte eines Ritters, der quer durch Fantasywelten und Gotham City reist mit K., ein tätowierter Zwerg in Hongkong, ein Ordenskrieger mit F., ein Ritter mit dem anderen F. oder sogar Teile des Jahrs des Feuers mit meinem Bruder - das war immer intensiv und gut. Natürlich fehlt irgendwo immer die Interaktion mit der Gruppe, aber mal ganz ehrlich: James Bond hat auch keine permanenten Begleiter. Stört das wen?


3.) Rollenspiel an besonderen Orten oder besonderen Ereignissen: ein Zugabenteuer im Zug, Abenteuer auf einer Burg oder mitten im Wald – habt ihr sowas erlebt? Gibt es besonders intensive Erlebnisse? Rollenspiel zum Kindergeburtstag, zu Halloween oder als Prä-Weihnachtsrunde? Machst Du sowas, wie sind Deine Erfahrungen?

Wir hatten eine Runde mit C. und A., in der wir uns nachts im Park trafen und nur Kerzen ein bisschen Licht spendeten. Das passte damals ganz gut zu ihrer Reise durch die Dunkelheit einer von Orks überrannten Provinz, war aber aber eher Zufall als geplant.
Ganz fest beabsichtigt für die Zukunft ist ein Lagerfeuerabend mit völlig andersartigen Charakterbögen und 'Würfel'-system, das in der Frühgeschichte Aventuriens spielen wird - aber mehr kann und will ich hier noch nicht verraten, es wird zu gegebener Zeit auf jeden Fall gebloggt.


4.) Rollenspiel im „festen Format“: D&D Adventures League oder Pathfinder Society. Ein SC kann weltweit gespielt werden, immer zu den selben Regeln, immer mit unterschiedlichsten Gruppen. Hast Du sowas schon gemacht oder fändest Du das reizvoll? Hast Du vielleicht schonmal selbst eine Gilde organisiert wie Nordana (Link) oder die ADDKON (Link)? Wie steht es mit Rollenspielturnieren? Oder Multiparallelabenteuern? Habt ihr an so was schonmal teilgenommen oder würdet es gerne?

Nein, das habe ich noch nicht gemacht, weil ich nicht als reizvoll empfinde, und eine Gilde oder ein Turnier sind auch nicht so mein Ding. Multiparalleles habe ich wohl schon einmal als Beobachter erlebt, aber da war ich eher erstaunt als begeistert. Ich erinnere mich an aufgeregt durch die Flure schlitternde SLs mit versagenden Walkie-Talkies, wartende Gruppen gefrusteter SCs und einen Plot, der nie zu einem Ende kam. Ich würde mir aber gern einmal die Mechanik hinter einer funktionierenden Runde anschauen und daraus lernen.


5.) Rollenspiele oder Erzählspiele ohne Spielleiter: von Western City bis hin zu Fiasko? Habt ihr hier Erfahrungen sammeln können und könnt ggf. gar einige Systeme empfehlen?
BonusQuest: Kennt ihr noch weitere „Sonderformen“ von RSPs (abseits von Online- und Foren-RPGs, die waren Thema im letzten Monat)?

Jein. Eines der besten Erlebnisse im RSP-Bereich war tatsächlich ein 'Abenteuer', das mit K. anfing, der Batman auf der Jagd nach den gestohlenen Atomraketencodes der US-Regierung verkörperte und dabei The Rat jagte. Während der Verfolgungsjagd quer durch Gotham würfelten wir freeform und wechselten das Erzählrecht nach Höhe des Würfelergebnisses. Irgendwann hatten wir aber selbst das überwunden und tauchten einfach beide als Erzähler so tief in die Geschichte ein, dass wir nicht einmal mehr Würfel brauchten.
Die 'Regeln' bauten auf Norberts Freeform-Regeln in der analogkonsole auf, die findet man bestimmt irgendwo auf seiner neueren Seite darkwormcolt (LINK).
(Fiasko besitze ich zwar, habe es aber noch nie gespielt. Mag das jemand gegen 'nen Appel und 'n Ei tauschen?)


Ja, das war's auch schon wieder. Ich danke Greifenklaue ganz herzlich für's Fragenstellen und wünsche Euch Allen alles Gute - bleibt gesund!


Der Metwiff

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